Im Oktober war ich mit meinem Sohn Joshua für ein paar Tage auf Zypern. Wir waren etwas verwundert, weil schon bei fast 30 Grad Celsius angefangen wurde, die Städtchen weihnachtlich zu dekorieren. Aber trotz des schönen Wetters, trotz der Urlaubsstimmung kam in uns eine gewisse Freude auf die Adventszeit auf.
Wir wussten, wenn wir nach Hause kommen, dann dauert es nicht mehr lange, und wir würden auch anfangen, uns auf Weihnachten vorzubereiten. Mir kam ein Gedanke. Was tue ich, damit die Freude Christi meine Seele erfüllt?
Nehemia fordert sein Volk auf: „Und nun geht nach Hause, esst und trinkt! Bereitet euch ein Festmahl zu und feiert! Gebt auch denen etwas, die sich ein solches Mahl nicht leisten können! Dieser Tag gehört unserem Gott. Lasst den Mut nicht sinken, denn die Freude am Herrn gibt euch Kraft!“ (Nehemia 8,10 HfA).
Was hat das jetzt mit der Vorfreude und mit Weihnachten zu tun? Als Nehemia diese Worte schreibt, liegt Jerusalem in Trümmern – eigentlich keine Zeit, in der man ein Fest feiert und fröhlich ist. Dennoch fordert Nehemia die Menschen auf, dies zu tun.
Wir Menschen können unsere Seele mit negativen Dingen füllen, mit allem, was nicht gut läuft, was gerade schwierig ist, was uns Not macht. Wir können uns aber auch eine Freude schenken lassen, die von Gott kommt. Auch uns gibt die Freude am Herrn Kraft.
Während wir uns auf Weihnachten freuen und auf das, was es für uns bedeutet, können wir unsere Herzen vorbereiten, indem wir uns bewusst auf die Freude des Herrn einlassen. Wir können uns in Großzügigkeit, Freundlichkeit und Geduld üben – denn wir alle wissen, dass wir in dieser Zeit des Jahres eine Extraportion davon brauchen. Wenn wir diese Jesus-ähnlichen Eigenschaften praktizieren, werden unsere Herzen gestärkt und mit großer Freude erfüllt.
Die Sache mit dem Üben ist, dass wir immer wieder dasselbe tun müssen – wir können nicht nur einmal freundlich sein oder einmal Geduld mit diesem Familienmitglied haben – wir üben täglich, um Jesus ähnlicher zu werden.
Ich denke, dass es wichtig ist, dass wir auch üben, die Freude in unserem Leben zuzulassen, denn die Freude am Herrn trägt zwar, auch wenn die Umstände vielleicht nicht gerade rosig sind, wir haben in unserem Alltag aber oft verlernt, sie zuzulassen.
Wir sind oft gefangen in unseren Gedanken, in unseren Pflichten und Abläufen – aber auch in unseren Sorgen und Nöten, Ängsten und Kummer. Lass dich einmal mit Worten aus dem Philipperbrief ermutigen. Sie zeigen, wie wichtig es ist, Freude am Herrn zu üben, Freude zuzulassen:
„Freut euch zu jeder Zeit, dass ihr zum Herrn gehört. Und noch einmal will ich es sagen: Freut euch! Alle Menschen sollen eure Güte und Freundlichkeit erfahren. Der Herr kommt bald! Macht euch keine Sorgen! Ihr dürft in jeder Lage zu Gott beten. Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm! Dann wird Gottes Friede, der all unser Verstehen übersteigt, eure Herzen und Gedanken bewahren, weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid. Schließlich, meine lieben Brüder und Schwestern, orientiert euch an dem, was wahrhaftig, vorbildlich und gerecht, was redlich und liebenswert ist und einen guten Ruf hat. Beschäftigt euch mit den Dingen, die auch bei euren Mitmenschen als Tugend gelten und Lob verdienen“ (Philipper 4,4-7 HfA).
Wenn du diese Verse gelesen hast, dann nimm dir einen Moment Zeit und denke über diese Fragen nach: Wofür bist du in dieser Zeit des Jahres dankbar? Worüber machst du dir Sorgen? Und dann sprich mit Gott darüber!
Gott möchte auch dir Freude schenken, ganz gleich, in welcher Lebenssituation du gerade steckst. Wir alle können uns freuen, dass wir Gott nicht egal sind. Wir können uns freuen über seine bedingungslose und leidenschaftliche Liebe zu uns. Gott hat Jesus gesandt, um Freude in Ihre Welt zu bringen (inmitten des Chaos), und diese Freude ist ein wunderbarer Ausdruck seiner opferbereiten, gnädigen und großzügigen Liebe.
Womit füllst du deine Seele? Mit Dingen der Welt, die dir deine Freude vermiesen wollen oder den Dingen von Gott, die dir Freude schenken wollen?
Sei gesegnet!
„Lassen wir uns an der Krippe von der Freude und vom tiefen Frieden erfüllen, den Jesus in die Welt bringen will“ (Jorge Mario Bergoglio).